Zwei Ärzte mit langjähriger Erfahrung in der Demenzdiagnostik analysierten die anonymisierten klinischen Befunde von 146 Demenzpatienten (MMST-Wert > 12) über 65 Jahre zunächst ohne und anschließend unter Einbeziehung der CT-Aufnahmen. Überwiegend wurde eine Alzheimer-Demenz, zu 15-20% eine (hauptsächlich) vaskuläre Demenz diagnostiziert. Die wichtigsten CT-Befunde waren diffuse Schäden der weißen Substanz, kortikale Gefäßschäden, fokale Atrophien, Infarkte der Basalganglien und des Thalamus sowie ein Normaldruckhydrozephalus. In zwei Fällen fanden sich kleine Raumforderungen, die sich später als Meningeome entpuppten. Nach Angabe der Ärzte beeinflussten die CT-Ergebnisse die Diagnose in 12% und die Behandlung in 11% der Fälle. Auch ohne CT-Aufnahmen identifizierten die Experten vaskuläre Demenzen mit einer "zufriedenstellenden" Sensitivität von durchschnittlich 63% und einer Spezifität von durchschnittlich 97%.
Demenzdiagnose und -behandlung
Neuro-Depesche 10/2004
Schlechte Kosten-Nutzen-Relation für die CT
Hochauflösende MRT-Aufnahmen können noch nicht überall flächendeckend durchgeführt werden; der Nutzen der Computer-Tomographie (CT) als Alternative in der Demenzdiagnostik wird kontrovers diskutiert. Neurologen untersuchten retrospektiv die Auswirkungen von CT-Befunden auf Diagnose und Therapieentscheidung bei Demenzkranken.
Quelle: Condefer, KA: Clinical utility of computed tomography in the assessment of dementia: a memory clinic study, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF GERIATRIC PSYCHIATRY, Ausgabe 19 (2004), Seiten: 414-421