Auf der 33. gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) ANIM trafen sich am 28. bis 30. Januar 2016 in Berlin knapp 1600 Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, um sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Feld der Neurointensivmedizin zu informieren bzw. auszutauschen.
Die ANIM ist die größte intensivmedizinische Tagung im deutschsprachigen Raum, in diesem Jahr waren 180 Referenten angetreten. Neben den neuen Leitlinien zum „Irreversiblen Hirnfunktionsausfall“ (s. Neuro-Depesche 3/2016) wurden u. a. nosokomiale Infektionen auf Intensivstationen, die Interaktionen zwischen Gehirn und Immunsystem und vor allem Gegenwart und Zukunft der Schlaganfallversorgung diskutiert. Hier eine (kleine) Auswahl der Beiträge.
Herzmonitor bei ESUS
Für die Untergruppe der kryptogenen Schlaganfälle mit mutmaßlich embolischer Genese (und u. a. nach Ausschluss eines lakunaren Insults) bürgert sich das Akronym ESUS (embolic strokes of undetermined source) ein. Ein – schwer zu detektierendes – paroxysmales Vorhofflimmern (VHF) scheint häufig die Ursache zu sein. In einer retrospektiven Datenanalyse wurde dazu nun bei 55 ESUS-Patienten in der Ulmer Arbeitsgruppe um Ludolph ein implantierter Herzmonitor eingesetzt. Bei einer durchschnittlichen Ableitungsdauer von 179,2 (± 121,9) Tagen fand sich ein VHF bei acht Patienten (14,5%). Der mittlere Zeitraum bis zu seiner Detektion lag bei fast drei Wochen (20,7 Tage)! Alle Betroffenen wurden anschließend antikoaguliert. In Übereinstimmung mit der Crystal-AFStudie erwies sich die Herzmonitor-Implantation als sicher, es traten keine Komplikationen bzw. relevanten Nebenwirkungen auf.
Lesen Sie den ganzen Artikel