Prävalenz bei Hochbetagten

Neuro-Depesche 4/2004

Schlaganfall bei jedem Fünften

In Göteborg wurden bevölkerungsbasiert Prävalenz und Inzidenz des Schlaganfalls und einer Demenz-Entstehung bei über 85-Jährigen untersucht. Offenbar ist es sehr sinnvoll, verschiedene Informationsquellen zu nutzen.

Neurologen beobachteten über drei Jahre eine repräsentative Stichprobe von über 85-jährigen Einwohnern. Zusätzlich wurden Daten aus Klinikunterlagen, Totenscheinen, Mitteilungen der Teilnehmer selbst sowie aus Telefoninterviews mit den Betroffenen gewonnen. Die Schlaganfallprävalenz im Alter von 85 Jahren betrug nach Selbstmitteilung 10,7%, nach den Interviews 13,2%, nach Klinikarchivdaten 13,0%, insgesamt 18,8%. Die Schlaganfallinzidenz zwischen 85. und 88. Lebensjahr betrug nach Selbstmitteilung 30,8/1000, nach den Interviews 38,5/ 1000, nach den Klinikarchivdaten 45,4/ 1000 Personenjahre, insgesamt 57,2/1000 Personenjahre (m/w 32,5/66,9). Mit einer erhöhten Schlaganfall-Prävalenz einher gehende Risikofaktoren waren weibliches Geschlecht (Relatives Risiko: 2,1) und hohe systolische Blutdruckwerte (RR: 1,14). Zudem war im Beobachtungszeitraum eine Assoziation zwischen den Inzidenzen von Schlaganfall und Demenz nachweisbar (RR: 3,8). Frauen wiesen bei einem zu Studienbeginn vorliegenden Schlaganfall auf eine erhöhte Sterblichkeit. Zudem ergab sich bei ihnen auch eine höhere Prävalenz an Demenzen.

Quelle: Liebetrau, M: Stroke in 85-year-olds: prevalence, incidence, risk factors, and relation to mortality and dementia, Zeitschrift: STROKE, Ausgabe 34 (2003), Seiten: 2617-2622

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