156 australische Mütter von Säuglingen im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten mit anhaltenden Schlafstörungen wurden nach Randomisierung in gleicher Zahl einer Interventionsgruppe oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Intervention bestand in einer über drei Sitzungen erfolgenden Beratung zur säuglingsspezifischen Schlafhygiene. Nach zwei Monaten war die Abwesenheit von Schlafproblemen mit 53/76 vs. 36/76 Fälle in der Interventionsgruppe deutlich häufiger. Auch die Depressivität der Mütter nach den Werten der Edinburgh Postnatal Depression Scale war tendenziell stärker zurückgegangen. Für Mütter mit klinisch relevanter Depression ergaben sich noch eindeutigere Unterschiede zur Kontrollgruppe: Hier waren die Schlafprobleme der Säuglinge in 26/33 vs. 13/33 Fällen nicht mehr vorhanden. Die Depression der Mütter hatte sich nach zwei und vier Monaten signifikant stärker gebessert, zuletzt mit Rückgängen auf der EPDS von -6.5 vs. -2,5 Punkten.
Kurzintervention zur Schlafhygiene
Neuro-Depesche 11/2002
Schlafprobleme und mütterliche Depression gebessert
Säuglinge mit schweren Schlafproblemen können die psychische Verfassung der Mütter erheblich beeinträchtigen. Durch eine umfassende säuglingsspezifische Beratung der Mütter konnten in einer Studie die Schlafstörungen der Kinder und die Depressivität der Mütter signifikant gemindert werden.
Quelle: Hiscock, H: Randomised controlled trial of behavioural infant sleep intervention to improve infant sleep and maternal mood, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 324 (2002), Seiten: 1062-1065