Langzeit-Outcome bei RLS

Neuro-Depesche 4/2011

Schlaf und Funktionsniveau drei Jahre nach der Diagnose

Bislang ist wenig über die Langzeiteffekte eines RLS auf den Schlaf oder das psychische Funktionsniveau bekannt. Das Ziel einer aktuellen Studie aus der Schweiz war, den Einfluss initialer objektiver Schlafparameter auf die funktionellen Fähigkeiten und die Schlafqualität drei Jahre nach der Diagnosestellung zu dokumentieren.

Ärzte untersuchten in Basel 38 RLS-Patienten (18 weiblich, 20 männlich) im durchschnittlichen Alter von 55 Jahren. 18 bis 63, im Mittel 33 Monate nach RLS-Diagnose machten die Patienten verschiedene Angaben. So füllten sie Fragebögen zur Erfassung allgemeiner Persönlichkeitsmerkmale schlafgestörter Personen (FEPS I und II), zu ihren derzeitigen Schlafstörungen (Insomnia Severity Index, ISI), zu ihrer Lebensqualität (Skala zur Erfassung der Lebensqualität, SEL), den RLS-Symptomen und der aktuellen Medikation aus.

Darüber hinaus führten sie über sieben Nächte ein am Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) orientiertes Schlaftagebuch und beantworteten Fragen zum psychologischen Funktionsniveau, darunter zur Erregbarkeit, zu depressiven Symptomen (nach dem Beck Depression Inventory, BDI) sowie zur sozialen Integration und Unterstützung. Die Befunde wurden mit den Ergebnissen einer bei Diagnosestellung durchgeführten Polysomnographie (PSG) abgeglichen.

Die Auswertung zeigte, dass höheres Alter und männliches Geschlecht sowie in der ­ini­tialen PSG erfasste vermehrte Leichtschlafstadien (S1, S2), Einschlafschwierigkeiten und eine geringe Schlafeffizienz positiv mit einem schlechten psychischen Funktionsniveau und einer schlechten Schlafqualität rund drei Jahre nach der RLS-Diagnose korrelierten. Dabei schien sich besonders eine starke Schlaffragmentierung negativ auf den Funktionsstatus auszuwirken. Ferner prädizierte eine Kombination aus Fragmentierung und nächtlichen Arousals die spätere schlechte Schlafqualität besonders stark.

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Fazit
?! Diese Studienerkenntnisse legen nahe, RLS-Patienten gründlicher auf Schlafprobleme und funktionelle Beeinträchtigungen zu untersuchen bzw. zu monitoren. Dabei kann eine zu Diagnose- stellung erfolgende PSG wichtige Hinweise auf das zu erwartende Langzeit-Outcome geben. Die Autoren räumen allerdings ein, dass alle Messgrößen dieser Studie auf Selbsteinschätzungen basieren, die durch eine erhöhte Depressivität der Befragten stark beeinflusst worden sein könnte.

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