Es gibt Hinweise, dass eine pränatale Ultraschall-Exposition das Risiko für Linkshändigkeit erhöht, d. h. die Lateralisation im fötalen Gehirn beeinflusst. Da bei Schizophrenie eine atypische Lateralisation häufig ist, könnte ein Zusammenhang zwischen Sonographie-Exposition und dem Risiko für Schizophrenien und andere Psychosen bestehen.
Epidemiologen werteten die Daten von mehr als 390 000 Kindern des schwedischen Geburtsregister aus, die zwischen 1973 bis 1978 geboren worden waren. In dieser Zeitspanne waren Schwangere ausschließlich an der Universitätsklinik Malmö routinemäßig geschallt worden, an allen anderen 48 Kliniken nicht.
Tatsächlich zeigten die exponierten Kinder aus Malmö (n = 13 212) ein deutlich höheres Schizophrenie-Risiko als die übrigen Nicht-Exponierten, Jungen stärker als Mädchen. Das Verhältnis der Inzidenzraten (IRR) betrug 1,58 bzw. 1,26. Andere psychotische Erkrankungsarten waren nicht gehäuft.
Die weiteren Analysen ergaben jedoch, dass nicht exponierte Kinder aus sieben Zentren verschiedener Städte ebenfalls ein höheres Schizophrenie-Risiko aufwiesen als Kinder aus den übrigen Kliniken. Daraufhin wurde die Schizophrenie-Inzidenz jener Kinder aus Malmö bestimmt, die vor der Einführung der routinemäßigen pränatalen Sonographie geboren worden waren. Da auch sie höher als in der übrigen Kohorte ausfiel, lässt sich annehmen, dass es weniger die Sonographien waren, die das Erkrankungsrisiko erhöhten, sondern vielmehr noch unbekannte, für den Geburtsort spezifische Faktoren. (GW)
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