Zahnuntersuchung zur frühkindlichen Metall-Exposition
Schizophrenie-Risiko als Erwachsene erhöht?
Obwohl Hinweise vorliegen, dass die prä- und postnatale Exposition gegenüber bestimmten Metallen die Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigt und das Risiko für eine spätere Schizophrenie/Psychose erhöht, konnten die Langzeiteffekte bislang noch nicht entschlüsselt werden. Dies versuchte jetzt ein internationales Forscherteam erstmals anhand ungewöhnlicher Biomarker, den Metallkonzentrationen in der Zahnmatrix.
Kommentar
Diese Ergebnisse stützen die Annahme, dass eine Metallexposition während der kritischen Phasen der Entwicklung des Nervensystems das Risiko, als Erwachsener an einer Schizophrenie/Psychose zu erkranken, maßgeblich beeinflusst. Diese hochentwickelte Zahnsubstanz-Analyse stellt einen wichtigen Fortschritt in der Erforschung von Umwelteinflüssen auf psychiatrische Erkrankungen dar, da mit ihr das zeitliche Muster der Exposition von Fötus/Neugeborenem en detail bestimmt werden kann. Um die Zusammenhänge vollständig aufzuklären, empfehlen die Autoren größere Studien mit dieser Methode zu weiteren potenziellen exogenen Faktoren.
Modabbernia A et al.: Early-life metal exposure and schizophrenia: A proof-of-concept study using novel tooth-matrix biomarkers. Euro Psych 2016; [Epub: 14. Juni; doi: 10.1016/j.eurpsy.2016. 03.006]