Neuro-Depesche 5/2002

Scharfer Schnitt mit dem Gamma-Knife gefährlich?

US-amerikanische Neurologen berichteten über acht Fälle schwerer Komplikationen nach Pallido- und Thalamotomien mittels Gamma-Knife.

Bei einem 47-jährigen Patienten mit schwerem Tremor kam es vier Wochen nach dem Eingriff linksseitig zur Taubheit im Gesicht, am Bein und - über ein Jahr persistierend - am Arm. Nach etwa fünf Monaten entwickelte der Patient ein unkontrollierbares Lachen, der Tremor blieb unbeeinflusst. Ein 64-jähriger Patient profitierte zunächst von einer Verminderung des Ruhetremors, drei bis sechs Monate nach dem Eingriff entwickelte sich jedoch eine schwere Hypophonie. Bei einem 69-jährigen Patienten besserte sich nach linksseitiger Thalamotomie die Symptomatik, einen Monat nach einem zweiten Eingriff entwickelten sich aber eine progressive bilaterale Extremitätenschwäche, Dysarthrie, Dysphagie und Gangstörungen. Der Patient verstarb an einer Aspirationspneumonie. Die postoperativen Komplikationen bei fünf weiteren Patienten waren Dysarthrie, Griffschwäche, Kopfschmerz, Gesichtsmuskelparesen, Diplopie, Hemiparese, homonyme Hemianopie, Extremitätenschwäche und Gangstörungen.

Quelle: Jankovic, J: Surgery for Parkinson disease and other movement disorders: benefits and limitations of ablation, stimulation, restoration, and radiation, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2001), Seiten: 1995-2002: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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