Kombinierte Quer- und Längsschnittstudie
Sagen die OCT-Befunde kognitive Verschlechterungen voraus?
Wie lassen sich Patienten mit einer auf eine Demenzentstehung hinweisenden kognitiven Verschlechterung frühzeitig erkennen? Dem dafür notwendigen Screening könnte die Untersuchung der Dicke der Retinal Nerve Fiber Layer (RNFL) mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) dienen. Dafür sprechen Ergebnisse aus der großen bevölkerungsbasierten Kohortenstudie UK Biobank.
Kommentar
Auch bei Menschen ohne eine neurodegenerative Erkrankung geht eine verdünnte RNFL mit schlechteren kognitiven Leistungen einher – sowohl im Querschnitt als auch, was die weitere Verschlechterung angeht. Angesichts des Fehlens therapeutischer Möglichkeiten bei Patienten mit manifester Demenz werden gegenwärtig die Behandlungsaussichten mit neuen Medikamenten bei Patienten in frühesten, „präklinischen Stadien“ der Alzheimer-Demenz geprüft. Hier könnten die (nichtinvasiven) OCT – zumindest auf Gruppenebene – eine Rolle spielen und damit der Entwicklung präventiver Behandlungen dienen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Ko F et al. für das UK Biobank Eye & Vision Consortium: Association of retinal nerve fiber layer thinning with current and future cognitive decline: a study using optical coherence tomography. JAMA Neurol 2018 [Epub 25. Juni; doi: 10.1001/jamaneurol.2018.1578]