Phytotherapie
NATUR+PHARMAZIE 1/2020
Safran bessert Depressionssymptome bei Frauen
Ob Safran die Symptome bei leichten bis mittelschweren Depressionen und auch damit zusammenhängendes Übergewicht bessern kann, wollten iranische Forscher mittels einer placebokontrollierten randomisierten klinischen Studie klären.
Dass Safran (Crocus sativus L.) antidepressive Eigenschaften hat, ist bekannt. In einem zwölfwöchigen Versuch wurde nun aber getestet, ob die Gabe von Safran bei übergewichtigen depressiven Frauen auch Auswirkungen auf das Essverhalten und das Körpergewicht haben könnte. Dreiundsiebzig Frauen mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren und einem Body-Mass- Index (BMI) > 25 wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die demografischen und klinischen Variablen zu Studienbeginn waren in beiden Gruppen gleich. 36 Frauen erhielten über zwölf Wochen täglich 30 mg Crocus-sativus-Kaspeln (15 mg zweimal täglich), 37 Frauen bekamen zweimal täglich Placebokapseln. Die Depressionssymptome wurden mittels Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) zu Beginn, nach zwei, vier, acht und zwölf Wochen erhoben; ebenso wurden Messungen des Körpergewichts und Erhebungen zur Ernährung und zum Essverhalten durchgeführt. Zweiundfünzig Patientinnen beendeten die Studie. Die Ergebnisse: Die mittleren Depressionswerte in der Safrangruppe wurden im Vergleich zur Placebogruppe signifikant reduziert. Auf das Essverhalten und das Körpergewicht der übergewichtigen depressiven Damen hatte die Safrangabe allerdings keine Auswirkungen. Die Reduzierung depressiver Symptome kann aber auf längere Sicht auch zur Reduzierung des Gewichts beitragen.
Quelle: Akhondzadeh S et al.: A placebo controlled randomized clinical ... J Clin Pharm Ther. 2019; doi: 10.1111/jcpt.13040