Schizophrenie-Patienten zeigen in der MRT-Bildgebung einen im Verlauf zunehmenden Verlust an Hirnsubstanz. In einer prospektiven Längsschnittstudie in den USA wurden jetzt die Zusammenhänge zwischen Abnahme der weißen und grauen Substanz mit der Rückfallrate bzw. -dauer sowie der Intensität der Pharmakotherapie untersucht.
Die Psychiater schlossen 202 Patienten der Iowa Longitudinal Study (ILS) mit erster psychotischer Episode ein, die über sieben Jahre regelmäßig mittels MRT untersucht worden waren. Die Befunde der alle sechs Monate durchgeführten klinischen Untersuchungen zu Häufigkeit und Dauer von Rückfällen wurden mit den strukturellen MRT-Datenund der Therapieintensität abgeglichen. Praktisch alle Patienten waren im Beobachtungszeitraum mit klassischen und atypischen Antipsychotika behandelt worden.
29 der 202 Patienten erlitten keinen Rückfall, und 16 Patienten ging es beständig so schlecht, dass keine Rückfälle erfassbar waren. 157 Patienten hatten mindestens einen, im Durchschnitt 1,64 Rückfälle. Deren durchschnittliche Dauer betrug 1,34 Jahre. Die Zahl der Rückfälle war in frühen Stadien am höchsten und nahm danach ab, während die Rückfalldauer im Krankheitsverlauf zunahm.
Die Dauer der Rückfälle stand bei den Patienten in signifikanter Beziehung zu einem Hirnparenchymverlust. Dieser betraf sowohl das Gesamthirnvolumen (p = 0,01) als auch das Volumen des Frontallappens (p = 0,004). Darüber hinaus waren auch die Volumina der weißen Substanz in frontalen und temporalen Regionen signifikant verringert (p = 0,04 bzw. 0,03). Keine signifikante Reduktion fand sich dagegen bei der grauen Substanz in den verschiedenen Regionen oder in einem Volumenbefund des Parietallappens. Zu der Zahl der Rückfälle bestand keine Relation der MRT-Befunde. Damit übereinstimmend zeigte sich in Bezug auf die Rückfalldauer ein Hirnparenchymverlust von 1,55 cm³, in Bezug auf die Rückfallrate aber nur von 0,44 cm³ .
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