Stimulation des dorsomedialen Präfrontalkortex

Neuro-Depesche 5-6/2021

rTMS reduzierte die Negativsymptomatik signifikant

Negative Symptome stellen in der Behandlung der Schizophrenie eine der größten Herausforderungen dar. Da der dorsomediale Präfrontalkortex (DMPFC) in die Symptomatik involviert sein könnte, wurde nun zur repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) des DMPFC eine Doppelblindstudie durchgeführt.
Nach Randomisierung der Patienten mit ausgeprägter Negativsymptomatik erhielten 17 eine 10-Hz-rTMS und 16 eine Scheinstimulation. Der vierwöchigen Behandlungsphase schloss sich eine Beobachtungsphase über weitere vier Wochen an.
Im primären Wirksamkeitsendpunkt, dem Summencore der Scale of Negative Symptoms (SANS), führte die rTMS des DMPFC zu einer signifikanten Abnahme der Negativsymptomatik (p = 0,036). Unter den einzelnen SANS-Items besserten sich dabei in ähnlichem Maße nur die affektive Verflachung und die Anhedonie. Für die Besserung fand sich kein relevanter Prädiktor. Die Werte der Calgary Depression Scale for Schizophrenia (CDSS) und der Clinical Global Impression (CGI) änderten sich unter der rTMS nicht.
Die Effekte erwiesen sich nach acht Wochen als anhaltend. Die rTMS wurde gut vertragen, es traten keine Gedächtnisstörungen oder andere schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. JL
Quelle: Gan H et al.: High frequency repetitive transcranial magnetic stimulation of dorsomedial prefrontal cortex for negative symptoms in patients with schizophrenia: A double-blind, randomized controlled trial. Psychiatry Res 2021; 299: 113876 [Epub 16. März; doi: 10.1016/j.psychres.2021.113876

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