Repetitive transkranielle Magnetstimulation

Neuro-Depesche 11/2015

rTMS bessert die Depression – und zugleich die Motorik

Zertifizierte Fortbildung

Einer aktuellen Metaanalyse randomisierter klinischer Studien (RCT) zufolge kann die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) die depressiven Symptome von Parkinson-Patienten wirksam lindern. Darüber hinaus stellte sich unter dem Verfahren aber auch eine Besserung der motorischen Funktionen der Patienten ein.

Acht qualitativ hochwertige Studien an insgesamt 312 depressiven Parkinson-Patienten, in denen die antidepressive Wirkung der rTMS mit einer Scheinstimulation (drei Studien) oder SSRI-Gabe (Sertralin, Paroxetin etc.; fünf Studien) verglichen worden war, wurden metaanalytisch ausgewertet. Gegenüber der Scheinstimulation konnte die rTMS die Depressivität nach der Hamilton Rating Scale für Depression (HRSD) hoch signifikant verbessern (p < 0,00001).
Im Vergleich von rTMS und SSRI fand sich eine ähnliche antidepressive Wirksamkeit, so fielen die Werte der HRSD und des Beck Depression Inventory (BDI) jeweils nicht signifikant unterschiedlich aus (p = 0,65 bzw. p = 0,75).
Von größtem Interesse ist, dass sich unter einer rTMS deutliche symptomatische Verbesserungen nach UPDRS einstellten: Gegenüber der Schein-rTMS und gegenüber der SSRI-Behandlung verbesserten sich sowohl die Werte für die Motorik (Teil III) als auch für die Aktivitäten des täglichen Alltags (ADL, Teil II) jeweils signifikant (p < 0,05 bzw. p = 0,05).
Die Subgruppenanalyse nach der rTMS-Frequenz ergab zum einen, dass die niedrigfrequente rTMS (≤ 1Hz) der Scheinstimulation nach HAMD-Skala signifikant überlegen war (p < 0.0001), während die hochfrequente rTMS (> 1Hz) gleich bzw. nicht signifikant unterschiedlich wirksam war wie die Therapie mit den SSRI (p = 0,94). GS
Kommentar

Diese Metaanalyse belegt nicht nur eine starke, einer SSRI-Therapie in etwa ebenbürtige antidepressive Wirkung der rTMS bei den Parkinson-Patienten, sondern sogar eine signifikante und klinisch relevante Besserung von Motorik und ADL, die sich bei den SSRI-Behandelten nicht einstellte.



Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle:

Xie CL et al.: Repetitive transcranial magnetic stimulation (rTMS) for the treatment of depression in Parkinson disease: a meta-analysis of randomized controlled clinical trials. Neurol Sci 2015; 36(10): 1751-61

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