Neuro-Depesche 3/2004

rTMS als neue Phantomschmerz-Therapie?

Aachener Neurologen untersuchten an zwei Patienten exemplarisch, ob die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) möglicherweise die Schwere eines Phantomschmerzes beeinflussen kann.

Die beiden Patienten litten seit langer Zeit unter einem chronischen Armschmerz aufgrund einer einseitigen traumatischen Läsion der unteren Zervikalwurzeln (C5-C8). Als Kontrolle für die Akutwirkung der rTMS (15 Hz, 2 s Dauer) auf den Schmerz dienten vier gesunde Freiwillige. Messparameter waren die Werte einer Visuellen Analogskala. Experimentell durch einen Kältereiz an der Hand induzierter Schmerz wurde durch die rTMS bei gesunden Probanden nicht verändert. Bei den Schmerzpatienten führte die Stimulation des kontralateralen Parietalkortex zu einer reproduzierbaren Reduktion der Schmerzintensität für bis zu zehn Minuten. Die Stimulation anderer kortikaler Regionen ergab lediglich geringfügige Änderungen der Schmerzintensität. Bei wiederholter Applikation von 1 Hz und auch von 10 Hz über drei Wochen (an den Werktagen) bewirkte die rTMS des kontralateralen Parietalkortex allerdings keine permanenten Änderungen der Schmerzschwere. Der vorübergehende analgetische Effekt der rTMS kommt vermutlich über eine temporäre Interferenz mit der zerebralen Repräsentation der betroffenen Gliedmaße zustande.

Quelle: Topper, R: Repetitive transcranial magnetic stimulation of the parietal cortex transiently ameliorates phantom limb pain-like syndrome, Zeitschrift: CLINICAL NEUROPHYSIOLOGY, Ausgabe 114 (2003), Seiten: 1521-1530

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