Optische Kohärenz-Tomographie
RNFL-Verdünnung prädiziert Therapieresistenz
Die Dicke der Schicht retinaler Axone (Retinal nerve fibre layer, RNFL) gilt als Marker für die Integrität der nicht-myelinisierten Axone der vorderen Sehbahn sowie der weißen Substanz im ZNS insgesamt. Die Optische Kohärenz Tomographie (OCT) ergab nun, dass die RNFL bei Patienten mit verschiedenen Epilepsie-Syndromen verdünnt ist – und dass dies das Nicht-Ansprechen auf die antiepileptische Medikation signifikant prädiziert.
Kommentar
Der Studienhypothese entsprechend fand sich bei den Epilepsie-Patienten eine signifikant dünnere RNFL als bei den Gesunden. Dass zur Therapieresistenz eine signifikante, unabhängige Relation bestand, spricht für die akzentuierte Ausprägung neurodegenerativer Veränderungen bei den schwer behandelbaren Epilepsien. Wie bei anderen neurologischen Erkrankungen, u. a. der MS, könnte sich die OCT auch bei der Epilepsie mit der Zeit als zusätzlicher Verlaufsund vielleicht sogar Prognose-Parameter etablieren.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Balestrini S et al.: Retinal nerve fibre layer thinning is associated with drug resistance in epilepsy. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2015; pii: jnnp-2015-310521 [Epub: 17. April; doi: 10.1136/jnnp-2015-310521]