In der Recherche konnten acht auswertbare Querschnitts- und eine Kohortenstudie mit insgesamt 429 617 Teilnehmern identifiziert werden. Sieben Studien waren in den USA oder Europa durchgeführt worden und je eine in Taiwan und Mexiko.
RLS-erkrankte Menschen hatten danach eine signifikant höhere Hochdruck-Prävalenz: Über alle Studien hinweg war die Wahrscheinlichkeit um 13% höher (Odds Ratio: 1,13; 95%- KI: 1,04–1,23; p = 0,003) und in den sieben Querschnittsstudien um 12% (OR: 1,12; 95%-KI: 1,01– 1,24; p = 0,028).
Eine höherer Hypertonie-Prävalenz bei RLS-Patienten fand sich in den jeweils auf diese Variablen unadjustierten Studien für einen Diabetes mellitus (DM, n = 5; OR: 1,25; 95%-KI: 1,00–1,55, p = 0,049), eine Dyslipidämie (n = 4; OR: 1,33; 95%-KI: 1,04–1,72, p = 0,026) und eine bestehende kardiovaskuläre Krankheit (KVK) wie KHK etc. (n = 7; OR: 1,14; 95%-KI: 1,04–1,25; p = 0,005). In Studien, in denen auf diese Krankheiten adjustiert worden war, ergab sich allerdings keine Signifikanz mehr für eine erhöhte Hypertonus-Prävalenz (DM, n = 4, OR: 1,10; 95%-KI: 0,99– 1,21; p = 0,077; Dyslipidämie, n = 5, OR: 1,08; 95%-KI: 0,99–1,19; p = 0,092; KVK, n = 2, OR: 1,08; 95%-KI: 0,80–1,45; p = 0,615).
Umgekehrt verhielt es sich für den Nikotinkonsum: In den zwei Studien, in denen diese Variable NICHT einberechnet worden war, ergab sich eine signifikant erhöhte Hypertonus-Prävalenz (OR: 1,11; 95%-KI: 1,03–1,20; p = 0,005), nicht aber in den sieben nicht auf diese Variable adjustierten Studien (OR: 1,68; 95%-KI: 0,88–3,23; p = 0,118). Auch der BMI hatte in den drei darauf unadjustierten Studien KEINEN maßgeblichen (OR: 1,10; p = 0,4), in den sechs adjustierten Studien aber einen signifikanten Einfluss (OR: 1,14; p = 0,007) auf die Prävalenz eines Bluthochdrucks im RLS-Kollektiv.
In einer Meta-Regressionsanalyse zu den Effekten möglicherweise beitragender Faktoren wurden die Prävalenzen weder durch DM noch Dyslipidämie oder KVK signifikant beeinflusst, wohl aber – als einzigen Faktor – durch einen Nikotinkonsum (p = 0,0158). Dies belegt aber keine Kausalität. JL