Schlafapnoe in der Postmenopause

Neuro-Depesche 9/2003

Risikoreduktion durch Hormonersatztherapie?

Postmenopausale Frauen leiden aus bislang ungeklärten Gründen häufiger an schlafbezogenen Atmungsstörungen als Frauen vor der Menopause. Als eine mögliche Ursache werden reduzierte Östrogen- und Progesteron-Konzentationen diskutiert. Kann eine Hormonersatztherapie (HRT) das Risiko für eine postmenopausale Schlafapnoe in relevantem Ausmaß reduzieren?

907 postmenopausale Frauen mit und 1945 postmenopausale Frauen ohne HRT wurden polysomnographisch auf die Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen untersucht. Einer Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe-Index > 15) war bei den Frauen mit HRT nur halb so häufig wie bei Frauen ohne HRT (61/907 vs. 268/1945). Eine Berücksichtigung der mit einer Schlafapnoe assoziierten Parameter wie Alter, BMI und Halsumfang führte nur zu einer leichten Abschwächung des Ergebnisses, die adjustierte Odds ratio von 0,55 sprach dennoch für ein signifikant reduziertes Risiko. Die inverse Assoziation zwischen HRT und Schlafapnoe war auch in verschiedenen Untergruppen sichtbar. Besonders selten betroffen waren Frauen zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr (adjustierte OR: 0,36). Die Hormoneinnahme war jedoch nicht generell mit besseren Befunden in anderen Schlafparametern verbunden.

Quelle: Shahar, E: Hormone-Replacement Therapy and Sleep-Disordered Breathing., Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF RESPIRATORY AND CRITICAL CARE MEDICINE, Ausgabe 16 (2003)

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