Bei 395 noch unabhängig lebenden Patienten mit Alzheimer-Demenz im Durchschnittsalter von 75,4 Jahren wurden die im Abstand von sechs und zwölf Monaten erfassten Gewichtsveränderungen mit den übrigen Patientenvariablen abgeglichen. Von einem progressiven Gewichtsverlust (4% in einem Jahr) waren 33,4% der Patienten betroffen. Als Risikofaktor ergab sich eine höhere Demenzschwere (Odds ratio: 7,2 für einen Reisberg-Score >= 5) während eine AChE-Hemmer-Behandlung das Risiko überraschend deutlich minderte (OR: 0,33). Ein schwerer Gewichtsverlust (>= 5 kg in sechs Monaten) bestand bei insgesamt 10,2% der Patienten. Als Risikofaktoren wurden hier akute Entzündungsprozesse nach dem Prognostic Inflammatory and Nutritional Index (OR: 2,4) und Ereignisse wie Klinikaufenthalt, Heimeinweisung, akute Erkrankungen oder andere einschneidende Änderungen der Lebensumstände (OR: 6,8) ermittelt. Diese gefährdeten Patienten könnten von einer frühen Gewichtsintervention profitieren. (bk)
Demenzschwere und Stress
Neuro-Depesche 12/2005
Risikofaktoren für starken Gewichtsverlust
Bei Demenzpatienten ist Gewichtsverlust eine häufige Begleiterscheinung, die zu weiteren Komplikationen wie vermehrten Infektionen führen kann. Nun wurde prospektiv nach unterschiedlich schweren Formen des Gewichtsverlusts und dessen Risikofaktoren bei Alzheimer-Patienten gesucht.
Quelle: Guerin, O: Different modes of weight loss in Alzheimer disease: a prospective study of 395 patients, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF CLINICAL NUTRITION, Ausgabe 82 (2005), Seiten: 435-441