Unkontrollierten Studien zufolge ist die Prävalenz einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit bei Patienten mit chronischer
Migräne mit bis zu 40% sehr hoch und kann die schwer Betroffenen zusätzlich wesentlich beeinträchtigen. Kopfschmerzexperten untersuchten in einer Fallkontrollstudie die klinischen Details.
Die Häufigkeit einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit wurde bei 100 Patienten mit chronischer Migräne und 100 alters- und geschlechtsgematchten gesunden Kontrollen anhand der Werte der Epworth Sleepiness Scale (ESS) verglichen. Anschließend wurde versucht, Risikofaktoren in den Bereichen Lebensstil und Schlafqualität, Angst und Depression sowie bei begleitenden Krankheiten und Medikationen zu identifizieren.
Die Prävalenz einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit (ESS ≥ 10) war bei den Patienten mit chronischer Migräne zwar erheblich geringer als in bisherigen Studien, aber wie erwartet deutlich höher als bei den Fallkontrollen (20 vs. 6%; Odds Ratio 3,92, 95%-KI: 1,5–10,22). Eine schlechte Schlafqualität mit einem Wert des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) > 5 war bei den Patienten mit Tagesmüdigkeit ebenfalls deutlich häufiger (91 vs. 44%; OR: 12,87). Dies betraf alle Items wie subjektive Schlafqualität, -latenz und -dauer, Hypnotika-Einnahme, Beeinträchtigung am Tage (je p < 0,01). So korrelierte die Tagesmüdigkeit auch mit der verringerten Schlafqualität nach PSQI (OR: 7,273, 95%-KI: 2,80–18,88; p = 0,001) und außerdem mit der Einnahme von Anxiolytika und Antidepressiva bei 57% des Kollektivs (OR: 15,11; 95%-KI: 6,10–37,41; p = 0,001). Schließlich war die Prävalenz einer Tagesmüdigkeit besonders hoch bei Patienten mit Analgetika-Überkonsum (22,4 vs. 6,7%; OR: 4,03, 95%-KI: 4.03–179,2).
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