In der JVA Plötzensee wurden retrospektiv alle 210 Zwischenfällle (1997 – 2006; 2010 – 2016) ausgewertet. Unter den 210 gewalttätigen Inhaftierten ergaben sich vs. 210 Gefangenen ohne Gewalttverhalten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Alter und Haftstatus.
Doch auch nach Kontrolle auf Variablen wie sozioökonomische Merkmale etc. bestand ein signifikant (p < 0,001) erhöhtes Gewaltrisiko bei den Inhaftierten mit Schizophrenie-Diagnose (68,1% vs. 47,6 %; Odds Ratio: 2,17; p < 0,001). Signifikant weniger Gewaltverhalten fand sich dagegen bei deutscher vs. nicht-deutscher Staatsangehörigkeit (OR: 0,53), bei Gefangenen mit Kindern (OR: 0,3) und jenen, die schon einmal verurteilt worden waren (OR: 0,3) oder bei denen ein Dolmetscher eingesetzt worden war (OR: 0,28). Dies spricht für sich selbst. HL