Aus den ECG-Befunden der 46 Patienten wurden Scores für die Stärke des Blutrückflusses durch die insuffiziente Klappe (Regurgitation) bestimmt und mit den Werten altersangeglichener Kontrollen verglichen. 89% der Patienten zeigten eine Klappeninsuffizienz. Für die Trikuspidal-, Mitral- und Aortenklappen wurde unter Pergolid ein etwa zwei- bis dreifach erhöhtes Regurgitationsrisiko errechnet (Odds ratio: 2,6 - 4,0; summarisch etwa 3). Für eine ernste Trikuspidal-Regurgitation wurde das relative Risiko auf etwa das 14-fache geschätzt. Ferner ließ sich die Summe der vier einzelnen Klappen-Scores als lineare Funktion der kumulativen Lebenszeit-Einnahme von Pergolid (in mg) abbilden (r2 = 0,1374). Wie Einzelfälle zeigen, können Pergolid-induzierten Herzklappenaffektionen auch schwere kardiale Erkrankungen wie Myokardfibrosen folgen. Einzelne Verläufe belegen Besserungen der strukturellen Schäden und klinischen Symptome nach Absetzen. Für ihre eigene Behandlungspraxis ziehen die Autoren die Konsequenz, bis zum Nachweis der kardialen Sicherheit keinen Patienten neu auf Pergolid einzustellen und statt dessen ein non-ergolines Präparat zu verordnen.
Regurgitations-Scores verglichen
Neuro-Depesche 5/2005
Risiko ist unter Ergot-Abkömmling mehrfach erhöht
Um zu klären, ob bzw. in welchem Ausmaß eine Pergolid-Therapie die Herzklappen schädigt, wurden mit dem ergolinen Dopaminagonisten (DA) behandelte Patienten echokardiographisch untersucht.
Quelle: Baseman, DG: Pergolide use in Parkinson disease is associated with cardiac valve regurgitation, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 63 (2004), Seiten: 301-304