Im Rahmen einer Fallkontrollstudie wurden 50 konsekutive Patienten mit „wahrscheinlicher“ DAT und 75 altersgematchte Kontrollpersonen ohne Gedächtnisprobleme und mit MMST-Werten im Normbereich verglichen.
Bei allen Studienteilnehmern wurden Taillenumfang, Body-Mass-Index (BMI), der systolische und diastolische Blutdruck sowie Nüchternwerte von Glukose, Triglyzeriden und Lipoproteinen im Serum bestimmt. Ein metabolisches Syndrom wurde nach den Kriterien des „National Cholesterol Education Program Adult Treatment Panel III“ diagnostiziert.
Mit signifikant größeren Taillenumfängen, höheren Triglyzerid- und Glukosewerten sowie niedrigeren HDL-Cholesterinspiegeln fanden sich in der Gruppe der Alzheimer-Kranken gehäuft Faktoren des metabolischen Syndroms als in der KonKontrollgruppe, wenn auch der systolische Blutdruck bei ihnen überraschenderweise niedriger ausfiel als bei den kognitiv Unbeeinträchtigten.
In der auf Alter und Geschlecht adjustierten Analyse ergab sich bei Vorliegen eines metabolischen Syndroms (? 3 Komponenten vorhanden) ein um mehr als das Dreifache erhöhtes Risiko für eine DAT (Odds Ratio: 3,2). Nach Ausschluss der Blutdruckkomponente aus der Berechnung wurde die Relation noch enger, die Wahrscheinlichkeit verdoppelte sich fast und betrug das Siebenfache (OR: 7,0).
Ob es sich bei dem durchschnittlich niedrigeren Blutdruck in der Gruppe der Alzheimer-Kranken um eine Folge der neurodegenerativen Prozesse handelt oder ob, umgekehrt, eine auf den niedrigen Blutdruck zurückgehende zerebrale Hypoperfusion an der Ätiologie der Demenz beteiligt ist, kann gegenwärtig nicht schlüssig beantwortet werden.