In der naturalistischen Fall-Kontroll-Studie an neun Psychose-Früherkennungszentren wurden 213 junge Erwachsene mit hohem Psychose-Risiko initial und nach zwölf Monaten klinisch sowie mittels Degraded Facial Affect Recognition (DFAR), MRT-Volumetrie und der Global Assessment of Functioning (GAF)-Skala untersucht. Beim Follow-up nach zwei Jahren hatten 44 der Gefährdeten (20,7 %) eine Psychose entwickelt.
39 Personen des Kollektivs (30,0 %) zeigten nach zwei Jahren eine gute (GAFScore ≥ 65) und 91 (70,0 %) eine schlechte Gesamtfunktion (GAF-Score < 65). Eine bessere Erkennung der Emotion „Ärger“ zu Studienbeginn war signifikant mit einem schlechteren funktionellen Outcome verbunden (Odds Ratio: 0,88; p = 0,03). Bei Personen mit guten GAF-Werten fanden sich signifikante positive Assoziationen zwischen Wuterkennung und Hippokampus- Volumen (p = 0,02) sowie zwischen Angsterkennung und medialem präfrontalen Kortexvolumen (p = 0,02). Entgegen der Erwartung ergaben sich keine signifikanten Bezüge zwischen DFAR und Amygdala-Volumina.
Schließlich war auch der Psychose-Beginn nicht mit der initialen DFAR-Leistung verbunden (OR für neutrale Gesichter 0,93; für zufriedene 1,03, ängstliche 0,98 und wütende Gesichter 1,00). In der Relation von Erkennungsleistung und regionalen Volumina der grauen Substanz ergaben sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen Personen, die eine oder keine Psychose entwickelten. HL