Die Ergebnisse einer offenen, multizentrischen AWB zu Memantine präsentierte Priv.-Doz. Dr. P. Calabrese, Bochum. Die zum Teil mit Antidementiva oder Nootropika vorbehandelten Alzheimer-Patienten (Durchschnittsalter: 76,3 Jahre; durchschnittliche Dauer der Erkrankung: 2,4 Jahre) erhielten sechs Monate lang 20 mg/d Memantine. Die Daten von 1845 Patienten konnten insgesamt analysiert, die von 1540 Teilnehmern für die Wirksamkeitsauswertung verwendet werden. Im Laufe der Behandlung verbesserte sich die Kognition der Patienten im MMST signifikant um durchschnittlich 2,5 Punkte. Items der Nurses' Observative Scale for Geriatric Patients (NOSGER) wie z.B. Stimmung und Sozialverhalten beeinflusste Memantine ebenfalls sehr positiv. Auch der Score des Explorationsmodells Demenz (EMD) ging deutlich zurück. Die klinische Relevanz der positiven Ergebnisse wurde durch die klinische Gesamtbewertung nach CGI bestätigt: Bei 78,1% der Patienten hatte sich der Zustand verbessert oder zumindest stabilisiert. In diesem, den ärztlichen Alltag abbildenden Patientenkollektiv wurde die Verträglichkeit von Memantine von 93,2% der Ärzte als sehr gut oder gut eingeschätzt. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse lag lediglich bei 5%.
NMDA-Antagonist
Neuro-Depesche 1/2005
Resultate klinischer Studien bestätigt
Im Vergleich mit den Patienten kontrollierter klinischer Studien sind die an einer Anwendungsbeobachtung (AWB) teilnehmenden Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer-Typ in der Regel älter und häufiger multimorbid. Daher sind die Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung, wie jetzt zu dem NMDA-Rezeptorantagonisten Memantine bei Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) durchgeführt, auch besser auf "Praxisbedingungen" zu übertragen als die Resultate klinischer Studien, so Prof. Dr. A. Kurz, München.