Lebensqualität bei Zwangserkrankung

Neuro-Depesche 7/2009

Remission bleibt oberstes Therapieziel

Bei Patienten mit Zwangsstörung wurden die funktionellen Beeinträchtigungen durch die Erkrankung und die Lebensqualität en detail untersucht. Was bewirken eine komorbide psychiatrische Krankheit und was eine erreichte Remission?

Bei 66 Zwangspatienten wurde die Lebensqualität anhand diverser Instrumente (z. B. des Quality of Life Enjoyment and Satisfaction Questionnaire, QLESQ) bestimmt. Die funktionellen Beeinträchtigungen wurden u.a. nach der Social Adjustment Scale - Self Report (SAS) und Sheehan Disability Scale (SDS) dokumentiert.

Die Zwangserkrankung ging gegenüber den 36 altersgematchten gesunden Kontrollen mit signifikant stärkeren funktionellen Beeinträchtigungen und einer deutlich geringeren Lebensqualität einher. Dies betraf alle Domänen wie Arbeit, Sozialleben und Familie. Die schlechteste Lebensqualität und die stärksten funktionellen Beeinträchtigungen wiesen jene 19 Patienten mit komorbider psychiatrischer Erkrankung auf. Einen Großteil der Varianz dafür wurde durch eine komorbide Depression erklärt.

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Fazit
?! Wie bei anderen psychiatrischen Erkrankungen auch ist die Lebensqualität bei zwangerkrankten Patienten verringert. Dies erstaunt ebensowenig wie der verhängnisvolle Einfluss einer weiteren komorbiden psychiatrische Störung, i.e. Depression. Die gute Botschaft dieser sehr differenzierenden Studie ist, dass die remittierten Patienten in der Lebensqualität wie in den funktionellen Beeinträchtigungen deutlich besser abschnitten als jene mit Persistenz der Symptome. Dies spricht einmal mehr dafür, sich nicht mit einer Reduktion der schwersten Zwangssymptome zufriedenzugeben, sondern hartnäckig die Remission aller Symptome als Therapieziel zu verfolgen.

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