Suizid-Risikofaktoren

Neuro-Depesche 7/2009

Relevante Unterschiede zur Bevölkerung?

In einer Fall-Kontroll-Studie wurden die Risikofaktoren für einen Suizid bei Schizophrenie-Patienten jetzt auch nach sozioökonomischen Faktoren beurteilte.

In die Studie gingen die Daten von 84 Patienten ein, die im Laufe von fünf Jahren nach der Schizophrenie-Diagnose an einem Suizid verstarben. Als Kontrollen dienten Patienten, die mit der Erstdiagnose Schizophrenie, schizophrenieforme oder schizoaffektive Erkrankung entlassen worden waren.

54% der Suizid-Patienten waren Männer. Die multivariaten Analyse ergab eine signifikante Korrelation zwischen einem erhöhten Suizidrisiko und einer höheren Schulbildung (Odds Ratio: 3,0), einem Alter von mindestens 30 Jahren zu Beginn der Symptomatik (OR: 4,8) und einem vorherigen Suizidversuch, der eine Pharmakotherapie erforderlich machte.

Das Geschlecht spielte keine wesentliche Rolle. Dies traf auch auf die Parameter Entlassung auf eigenen Wunsch, Zwangsunterbringung, Substanzmissbrauch oder – erstaunlicherweise – psychische Erkrankung bzw. Suizid in der Familienanamnese zu.

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Fazit
?! Nur höhere schulische Bildung, ein Erkrankungsalter ≥ 30 Jahre und Suizidversuche in der Vergangenheit waren mit einem erhöhten Suizidrisiko korreliert. Dies widerspricht zum Beispiel Studien mit Drogenkonsum (Pompili et al., 2007) und männlichem Geschlecht (Breier und Astrachan, 1984) als Risikofaktoren. All den früheren Studien gemeinsam ist aber, dass sie relativ klein und nicht bevölkerungsbasiert waren.

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