Bei 250 CIS-Patienten (14-50 Jahre alt) erfolgte eine MRT-Aufnahme innerhalb von drei Monaten nach Auftreten der Symptome und eine weitere drei bis zwölf Mo-nate später. Nach 24 Monaten hatten 64 Teilnehmer (25,6%) eine CDMS entwickelt, davon ein Drittel vor der zweiten MRT-Aufnahme. Zur Erkennung der früh Konvertierenden wurden unterschiedliche MRT-Kriterien (Barkhof-Tintoré, Frohman oder Swanton) angewendet. Die Beurteilung der Dissemination anhand des frühen und des späteren MRT hatte eine durchaus vergleichbare Sensitivität und Spezifität, wenn anfänglich neben mindestens einer Gd-anreichernden Läsion auch mehrere nichtanreichernde Läsionen bestanden. Wurden für die Prädizierung die weniger strengen MRT-Kriterien (Frohman, Swanton) angelegt, fand sich bei ähnlicher Spezifität eine bessere Sensitivität, gerade wenn die MRT in den allerersten Wochen erfolgt war. cer
Übergang vom CIS zur MS
Neuro-Depesche 12/2009
Reicht schon ein einziger MRT-Scan?
Bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (CIS) zeigt die räumliche und zeitliche Dissemination der ZNS-Läsionen die Konversion zur klinisch definitven MS (CDMS) an. Nun wurde geprüft, ob sich die gegenwärtigen Kriterien nicht straffen lassen.
Fazit
?! Um die zeitliche Dissemination bei CIS beurteilen zu können, werden gegenwärtig mindestens zwei MRT-Scans empfohlen, der zweite frühestens drei Monate nach dem ersten. Offenbar kann aber bereits eine einzige, innerhalb der ersten drei Monate gemachte Aufnahme als hochspezifischer Prädiktor für eine frühe Konversion zur CDMS dienen.
Quelle: Rovira, A: A single, early magnetic resonance imaging study in the diagnosis of multiple sclerosis, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 66 (2009), Seiten: 587-592