Große Metaanalyse

Neuro-Depesche 3/2009

Reduziert Akupunktur wirklich den Schmerz?

Wissenschaftler des Nordic Cochrane Centre beschäftigen sich anhand einer Metaanalyse kontrollierter Studien mit der Schmerzlinderung durch Akupunktur

Die Recherche ergab 13 randomisierte Studien, in denen Schmerzen verschiedener Art bei 3025 Patienten behandelt wurden. In keiner Studie waren die Behandler verblindet. In acht Studien wurde die Gruppenzuordnung als adäquat angesehen. Eine „Ausreißer-Studie“ an 70 japanischen Patienten, in der eine Narben-Nadelung überaus erfolgreich war, wurde ausgeschlossen.

Die Metaanalyse ergab gegenüber Patienten mit Scheinbehandlung (Plazebo) für die Akupunktur einen kleinen Wirksamkeitsvorteil: der durchschnittliche Unterschied betrug -0,17 (95%-iges Konfidenz-Intervall -0,26 bis -0,08). Dies entspricht einem Unterschied von durchschnittlich 4 mm (2 bis 6 mm) auf einer 100 mm-Visuell-Analog-Skala

Die Wirksamkeit der Akupunktur in den einzelnen Studien erwies sich als relativ homogen, d.h. die Heterogenität war nicht signifikant (p = 0,10). Darüber hinaus fand sich ein mittelgradiger Unterschied zwischen Plazebo-Akupunktur und keiner Akupunktur von -0,42 (-0,60 bis -0,23). Allerdings wurden eine beträchtliche Heterogenität (p ≤ 0,001) im Ausmaß der Plazebo-Wirkungen entdeckt: In den Studien mit hohen Patientenzahlen ergaben sich sowohl kleine als auch große Plazebo-Effekte.

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Fazit
?! Die hier dokumentierte analgetische Wirkung war klein und wird von den Autoren als klinisch nicht relevant angesehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ort, an dem die Nadeln gesetzt wurden, keinen signifikanten Bezug zur Schmerzlinderung zeigte. Da der psychologische Effekt offenbar nicht ausschlaggebend war, wie der Vergleich mit den übrigen Gruppen zeigt, bleibt die Ursache für die statistischen Unterschiede zugunsten der Akupunktur vorerst unklar.

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