Bei Langzeitexposition
Neuro-Depesche 6/2011
Reduzieren Antipsychotika das Hirnvolumen?
Die Schizophrenie geht mit einer Verkleinerung des Hirnvolumens einher. Tierversuche mit Antipsychotika legen den Verdacht nahe, dass dazu neben dem Krankheitsprozess auch die Medikation beiträgt. Eine klinische Studie bestätigte jetzt den Zusammenhang zwischen Neuroleptika-Langzeitgabe und Hirnatrophie.
Fazit
?! Unabhängig von der Klasse der Antipsychotika – typisch/atypisch – hat eine intensive Antipsychotika-Exposition einen negativen Einfluss auf das Hirnvolumen, während die Basalganglien sich vergrößerten. Die Autoren mutmaßen, dass Antipsychotika trotz ihrer symptomatischen und prognoseverbessernden Wirkungen den zugrunde liegenden pathophysiologischen Krankheitsprozess bei schizophrenen Patienten nicht bremsen, die Hirnparenchymabnahme möglicherweise sogar fördern. Sie empfehlen daher – in Einklang mit bestehenden Leitlinien – bei diesen Medikamenten eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich Dosis und Dauer der Behandlung.