Bei hochaktiver MS

Neuro-Depesche 3/2014

Rechtzeitig die Therapie optimieren

Die MS ist eine vielschichtige, heterogen verlaufende Erkrankung. Dem individuellen Verlauf angepasst besteht das oberste Therapieziel in der weitest möglichen Freiheit jeglicher Krankheitsaktivität. Im Rahmen des 86. DGN-Kongresses 2013 in Dresden diskutierten MS-Experten das Potenzial aktueller Behandlungsoptionen.

Eine Basistherapie mit Interferon-beta (INFb) und Glatirameracetat kann die Schubrate von MS-Patienten maßgeblich verringern. Für die INFβ-1a-Präparate wurde darüber hinaus eine signifikante Reduktion der Behinderungsprogression nachgewiesen. Wie Prof. Dr. Ralf Linker, Erlangen, betonte, sollte die immunmodulierende Behandlung möglichst früh nach der Diagnose begonnen werden: „Das, was wir durch einen verzögerten Therapiestart versäumen, können wir nicht wieder aufholen.“ So zeigen Daten der CHAMPIONS-Studie bei CIS-Patienten u. a., dass der sofortige Therapiestart mit 1 x wöchentl. INFβ-1a (i.m.) das Risiko für die Entwicklung einer manifesten MS signifikant um 39% (p= 0,001) reduzierte. Eine sehr hohe Adhärenzrate von bis zu 97,1% mit dem Avonex-Pen ergaben die Sechsmonatsresultate der PERSIST-Studie.

Bei hochaktiver MS sind Basistherapeutika häufig nicht ausreichend wirksam. Um bei diesen Patienten eine Freiheit von klinisch relevanter und messbarer Krankheitsaktivität zu erreichen, bietet sich die Therapie mit dem Antikörper-Präparat Natalizumab an. In der Zulassungsstudie AFFIRM reduzierte es die jährliche Schubrate (ARR) gegenüber Plazebo um 68% (p < 0,001). Einer retrospektiven Analyse zufolge blieben 71% der Natalizumab-behandelten Patienten frei von Schüben und 84% frei von einer Behinderungsprogression. Eine Freiheit von jeglicher MS-Aktivität erreichten über zwei Jahre 68% (vs. 7% unter Plazebo; p < 0,0001). Zudem belegt eine Auswertung des Tysabri Observational Program (TOP) über vier Jahre unter Natalizumab neben einer konstant niedrigen Schubrate einen stabilen EDSS-Wert. Bei Patienten mit negativem JC-Virus (JCV)-Antikörperstatus liegt das Risiko für eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) im Übrigen bei 0,1/1000 Patienten.

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