Rehabilitation nach Apoplex

Neuro-Depesche 10/2004

Rechtzeitig Antidepressiva geben!

Die Antidepressiva-Gabe nach Schlaganfall kann zu einer Verbesserung der Alltagsaktivitäten beitragen. Japanische Psychiater gingen der Frage nach, ob es für ihren Einsatz ein Zeitfenster gibt.

In einer Doppelblindstudie wurden 92 Patienten ohne relevante depressive Symptomatik drei Monate lang mit Nortriptylin bzw. Fluoxetin (n = 62) behandelt oder erhielten Plazebo (n = 30, Gruppe 3). 34 Patienten der Verumgruppe erhielten die Medikamente bereits innerhalb des ersten Monats nach dem Schlaganfall (Gruppe 1, HAMD: 8,8), 28 Patienten erst nach Ablauf von vier Wochen (Gruppe 2, HAMD: 11,2). Beide Verumgruppen zeigten eine Verbesserung der funktionelle Unabhängigkeit bzw. der Beeinträchtigungen der Aktivitäten des täglichen Lebens nach Functional Independence Measure (FIM). In der Gruppe 1 war der Effekt nicht nur signifikant stärker ausgeprägt und trat schneller ein als in Gruppe 2, die Besserungen blieben auch während der Nachbeobachtungszeit von 21 Monaten erhalten, während sich der Zustand der Patienten in Gruppe 2 mit der Zeit wieder verschlechterte. Das gewählte antidepressive Medikament hatte auf die Unterschiede keinen Einfluss.

Quelle: Narushima, K: The effect of early versus late antidepressant treatment on physical impairment associated with poststroke depression: is there a time-related therapeutic window?, Zeitschrift: JOURNAL OF NERVOUS AND MENTAL DISEASE, Ausgabe 191 (2003), Seiten: 645-652

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