Aripiprazol-Depot im Behandlungsalltag

Neuro-Depesche 1-2/2023

REACT-Studie spricht für frühen Einsatz

Bei Patienten mit einer Schizophrenie hat sich das Atypikum Aripiprazol in Depotform in zahlreichen klinischen Studien als wirksam erwiesen. Die „Real-World“-Studie REACT zeigt nun, dass die vierwöchentliche i.m-Gabe gegenüber der oraler Antipsychotika mit einer hohen Rate an funktionellen Erholungen einhergehen kann, vor allem bei jüngeren Patienten. Die auf einem Symposium beim DGPPN-Kongress 2022 präsentierten Studienergebnisse sprechen für einen frühen Therapiebeginn mit Aripiprazol-Depot.

Die gepoolte Datenanalyse der Studie REACT (REAlworld effeCTiveness) stellte in Berlin PD Dr. Daniel Schöttle, Hamburg, vor. Ausgewertet wurden 409 oral vorbehandelte Patienten (59,9 % Männer) im durchschnittlichen Alter von 38,9 Jahren.

Nach der Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS) als primärem Endpunkt kam es unter Aripiprazol-Depot zu einer signifikanten Reduktion der Psychopatholgie: Der durchschnittliche BPRS-Score sank signifikant von 48,1 zu Studienbeginn auf 39,6 in Monat 3 und 36,5 in Monat 6 (jeweils p < 0,001). Durchgängig profitierten die jüngeren Patienten stärker als die älteren: So verringerte sich der durchschnittliche BPRS-Score bei den 201 Patienten im Alter von > 35 Jahren von 50,0 auf 39,2 und bei den 194 Patienten ≤ 35 Jahren von 40,0 auf 33,7 (jeweils p < 0,001). Eine Response (BPRS-Reduktion ≥ 20 % vs. Baseline) fand sich nach sechs Monaten bei 54,4 % aller Teilnehmer, bei 52,7 % der Älteren und 56,2 % der Jüngeren.

Eine Remission nach BPRS erreichten nach sechs Monaten 39,7 % der Älteren, aber 51,6 % der Jüngeren. Die Krankheitsschwere nach der Clinical Global Impression Scale (CGI-S) sank von initial 4,47 auf 3,64 in Monat 6 (p < 0,001). 56,5 % sprachen mit einer CGI-S-Besserung um ≥ 1 Stufe auf Aripiprazol-Depot an. Wie Schöttle betonte, erfuhren 55,1 % der Patienten unter Aripiprazol-Depot nach dem Global Assessment of Functioning (GAF) eine signifikante Besserung des Funktionsniveaus (p < 0,001). Fazit: Da die jüngeren Patienten von dem Depotpräparat stärker profitieren als die älteren – und jüngeres Alter überdies einen Risikofaktor für Nicht-Adhärenz darstellt , so Schöttle – sollte, sein frühzeitiger Einsatz im Verlauf erwogen werden.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x