Wearing-Off gezielt behandeln

Neuro-Depesche 11/2013

Rasagilin als Kombinationspartner nutzen

Das Auftreten von Wirkfluktuationen wie Wearing-Off stellt in der Therapie des Parkinson-Syndroms eine Herausforderung dar. Experten legten nun auf einem Pressegespräch im Rahmen des DGN-Kongresses dar, dass der moderne, gut verträgliche MAO-B-Hemmer Rasagilin sich in mittleren und fortgeschrittenen Krankheitsstadien sehr gut als Add-on-Medikament einsetzen lässt.

In mittleren und fortgeschrittenen Erkrankungsstadien kommt es aufgrund der abnehmenden Speicherfähigkeit der dopaminergen Neuronen am Ende des Dosisintervalls zum Wiederauftreten unterschiedlichster motorischen und nicht-motorischer Parkinson-Symptome, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Karla Eggert, Marburg. Zur Behandlung dieses Wearing-Off empfiehlt die DGN in ihrer Leitlinie bei älteren und/oder multimorbiden Patienten u. a. die Ergänzung der L-Dopa-Therapie mit einem MAO-B-Hemmer wie Rasagilin. Rasagilin blockiert den Abbau sowohl von körpereigenem als auch aus L-Dopa gebildetem Dopamin und verstärkt bzw. verlängert dessen Wirkung im synaptischen Spalt. Dadurch trägt der moderne MAO-B-Hemmer zur angestrebten kontinuierlichen Rezeptorstimulation (CDS) bei und wirkt den Fluktuationen entgegen. „Alle Patienten, die bereits therapiert werden,“, so Eggert, „können durch die Zugabe von Rasagilin profitieren, ganz gleich, welche Therapie sie aktuell bekommen.“ Angesichts eines erhöhten Risikos für kardiovaskuläre und neuropsychiatrische Nebenwirkungen des älteren Selegilin setzt sie bevorzugt Rasagilin ein, das nach ihren Erfahrungen „das mit am besten verträgliche Präparat in der Parkinson-Therapie“ ist.

Rasagilin ist mit allen anderen Parkinson-Medikamenten kombinierbar, betonte auch Prof. Dr. Wolfgang Jost, Wolfach. In der Studie PRESTO reduzierte Rasagilin gegenüber Plazebo die tägliche Off-Zeit der Patienten um 0,94 Std., verlängerte die On-Zeit um 1,03 Std. und besserte dabei die motorischen Funktionen. Dies wird durch eine aktuelle Post-hoc-Analyse der beiden Studien PRESTO und LARGO bestätigt. „Bei Wirkfluktuationen unter L-Dopa ist Rasagilin vergleichbar wirksam wie Entacapon“, erläuterte Jost. Die Wirkung auf die Beweglichkeit „hält über mehr als 24 Std. nach letzter Einnahme an, so dass das Morning-Off vor Einnahme der ersten L-Dopa-Dosis verbessert wird.“ Auch eine Kombination von COMT- und MAO-B-Hemmung kann dem Experten zufolge sinnvoll sein. Jost attestierte dem einmal täglich oral einzunehmenden MAO-B-Hemmer ebenfalls eine gute Verträglichkeit, auch bei Patienten im Alter über 70 Jahre. Aus seiner täglichen Praxis berichtete er: „Ich sehe keine Nebenwirkungen“. JL

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