Metaanalyse
Neuro-Depesche 10/2012
PUFA-Kombination lindert Major Depresion – aber genug EPA muss dabei sein
Die Metaanalyse einer US-amerikanischen Forschergruppe bestätigt eine bereits seit längerer Zeit aufgestellt Hypothese: Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (PUFA) Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) können Antidepressiva in der Therapie von Patienten mit Major Depression unterstützen. Als wirksame Komponente wurde dabei jetzt EPA identifiziert.
Fazit
?! In Übereinstimmung mit anderen Studien identifizierte auch diese Metaanalyse EPA als effektive PUFA-Komponente in der Therapie von Patienten mit Major Depression. Die Ergebnisse stehen jedoch im Gegensatz zu anderen Befunden, in denen sich DHA als die Omega-3-Fettsäure mit der größeren Bedeutung erwies: DHA ist die im Gehirn in den größten Mengen vorkommende PUFA, und bei Depressionspatienten wurden post mortem niedrigere DHA-Konzentrationen gefunden. Entscheidend ist, so die Autoren, das Verhältnis von EPA zu DHA. Wirksam ist die Kombination nur bei einem EPA-Anteil von mindestens 60%. DIe EPA-Dosierung sollte dabei zwischen 200 und 2200 mg/d liegen. Welcher Mechanismus der antidepressiven Wirkung von EPA zugrunde liegt, muss allerdings noch geklärt werden.