Jesidische Frauen und Mädchen
PTBS, Depression und soziale Ablehnung
Im August 2014 griff der so genannte Islamische Staat die im nordwestlichen Irak lebenden Jesiden an. Sie entführten dabei geschätzte 6.800 Menschen und führten viele Frauen und Mädchen in sexuelle Sklaverei. Ein deutsch-kurdisches Team klinischer Psychologen befasste sich jetzt mit der psychischen Gesundheit der Jesidinnen, die diese Ereignisse überlebten. Nahezu alle litten unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Kommentar
Systematische Vergewaltigung und sexuelle Gewalt haben verheerende Auswirkungen auf die soziale, psychologische und körperliche Gesundheit. So waren Entführung und sexuelle Versklavung der jesidischen Frauen und Mädchen in hohem Maße traumatisierend, nahezu alle litten unter eine PTBS. Die dringend erforderliche Behandlung sollte eine Verstärkung der psychosozialen Unterstützung beinhalten.
Ibrahim H et al.: Trauma and perceived social rejection among Yazidi women and girls who survived enslavement and genocide. BMC Med 2018; 16(1): 154 [Epub 13. Sept.; doi: 10.1186/s12916-018-1140-5]