5.516 junge Männer der C-SURF-Kohortenstudie (Durchschnittsalter ca. 20 Jahre) machten Angaben zum Konsum von Alkohol, Cannabis und Tabak sowie zu nicht substanzgebundenen Abhängigkeiten im Bereich Internet, Gaming, Smartphone, Internet- Sex, Glücksspiel, Arbeit, Sport.
488 Männer (8,9 %) litten unter einer AUD, davon 169 unter AUD allein, 170 unter zusätzlich einer und 150 unter mindestens zwei weiteren Süchten. Am häufigsten waren zusätzliche Tabak- und Cannabis-Abhängigkeit (27,7 % bzw. 21,1 %). Die Raten an vier psychiatrischen Störungen wurden anhand von drei Modellen ausgewertet:
1. Die 488 Teilnehmer mit AUD wiesen gegenüber den 5.028 ohne AUD deutlich höhere Wahrscheinlichkeiten auf für eine Major Depression (19,8 % vs. 6,7 %; Odds Ratio: 3,51), ADHS (18,3 % vs. 6,7 %; OR: 3,12), bipolare Störung (8,7 % vs. 2,0 %; OR: 4,94) und soziale Phobie (28,8 % vs. 15,6 %; OR: 2,21).
2. Bei den 169 Probanden mit alleiniger AUD (also ohne zusätzliche Suchtproblematik) waren die Unterschiede gegenüber den Teilnehmern ohne AUD allerdings erheblich schwächer ausgeprägt: Bipolare Störung (OR: 1,69) und ADHS (OR: 1,65) sowie nicht signifikant für die Rate an Major Depression (OR: 0,83) und sozialer Phobie (OR: 1,15).
3. Die 170 Teilnehmer mit AUD plus mindestens einer weiteren Sucht wiesen noch höhere Wahrscheinlichkeiten auf als die Teilnehmer ohne AUD: so für soziale Angst (OR: 2,90), ADHS (4,03), Depression (5,29) und bipolare Störung (OR: 6,64).
Darüber hinaus ergab sich mit jeder weiteren vorhandenen Abhängigkeit ein steiler Anstieg der vier überprüften psychiatrischen Krankheiten (OR: 4,74 - 11,03). JL