Studie aus der arabischen Welt

Neuro-Depesche 10/2012

Psychiatrie – Stiefkind der Gesundheitssysteme

In den 22 Ländern der arabischen Liga leben etwa 280 Millionen Menschen, von denen 38% unter 14 Jahre alt sind – der größte Anteil an Kindern und Jugendlichen aller Regionen dieser Welt. Wissenschaftler der Ain Shams University in Kairo untersuchten die aktuelle Situatuion der psychiatrischen Betreuung in 20 dieser 22 Länder. So wie es gigantische Unterschiede im Reichtum dieser Staaten gibt, unterscheidet sich auch die Qualität der psychiatrischen Versorgung erheblich?

Für 20 Länder der arabischen Welt sind Versorgungsdaten aus der Psychiatrie zugänglich. Auf den Spitzenplätzen liegen Libanon, Kuwait und Bahrain, in denen 2007 mehr als 30 psychiatrische Betten auf 100 000 Einwohner kamen. Die beiden unteren Plätz nahmen der Sudan und Somalia mit je 5 Psychiatriebetten ein.

Mit einem Schlüssel von 3,1–5/100 000 gibt es die größte Zahl an Psychiatern in Quatar, Bahrain und Kuwait, während in den sieben Ländern Irak, Libyen, Marokko, Somalia, Sudan, Syrien und Yemen weniger als 0,5 Psychiater für die Versorgung von 100 000 Menschen zuständig sind.

Nur in drei Ländern ist der Anteil an den staatlichen Gesundheitsbudgets für die psychiatrische Versorgung bekannt. Er liegt mit 1% (Quatar, Ägypten) bzw. 2,5% (Paläs­tina) weit unterhalb der Summen, die für eine Finanzierung der psychiatrischen Einrichtungen notwendig wären. Zwischen 63,4% (Sudan) und 54,9% (Syrien) der Behandlungskosten zahlen die Kranken aus ihrer eigenen Tasche.

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Fazit

?! Auch wenn sich in der psychiatrische Versorgung in der letzten Dekade einiges getan hat, sind Aufwendungen und menschliche Ressourcen, öffentliches Bewusstsein und politisches Interesse noch vollkommen unzureichend. 

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