Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)

Praxis-Depesche 10/2018

PSG bleibt Goldstandard

Die American Academy of Sleep Medicine (ASAM) hat ihre Leitlinien zum OSAS aktualisiert. Die Polysomnographie (PSG) im Schlaflabor bleibt Goldstandard.
Die Diagnoseleitlinien zum obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) im Überblick:
  • Bei Erwachsenen mit OSAS-Verdacht ersetzen Screening-Fragebögen und Vorhersage- Algorithmen keinesfalls die PSG im Schlaflabor und zuhause durchgeführte Tests (HSAT). Der Nutzen von Screening-Fragebögen ist limitiert.
  • Bei Verdacht auf ein moderates bis schweres OSAS stellen die PSG im Schlaflabor und HSAT (mit adäquaten Geräten und streng den Leitlinien folgend) den Goldstandard zur OSAS-Diagnose für unkomplizierte Fälle dar.
  • In komplizierten Fällen wird ausschließlich die PSG im Schlaflabor empfohlen. Dies betrifft Patienten mit kardiopulmonalen oder neuromuskulären Erkrankungen, Hypoventilation im Wach- oder Schlafzustand, chronischer Opioideinnahme, Schlaganfall in der Anamnese und schwerer Schlaflosigkeit.
  • Bei der PSG im Schlaflabor sollte das Split-night- Protokoll bevorzugt werden. Dabei wird die erste Nachthälfte zur Diagnose verwendet, die zweite Nachthälfte zur Titration der CPAP-Beatmung.

Die HSAT ist zwar für den Patienten bequemer und deutlich günstiger als die PSG, bei technisch inadäquater Ausführung oder nicht eindeutigen Ergebnissen besteht aber das Risiko für Fehldiagnosen und nicht erfolgte Therapien. Der Nutzen von HSAT sollte daher weiter untersucht werden. GS

Quelle: Mokhlesi B, Cifu AS: Diagnostic testing for obstructive sleep apnea in adults. JAMA 2017; 318: 2035-6

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