Neue MRT-Marker bei CIDP
Proximale Nervenschädigung gut einschätzbar
Für Patienten mit chronischer inflammatorischer demyelinisierender Polyneuropathie (CIDP) charakteristisch ist die Schädigung proximaler Nerven. Doch diese sind, ebenso wie die rumpfnahen Muskeln, herkömmlichen Untersuchungstechniken nur schwer zugänglich. Mittels serieller Diffusion tensor imaging (DTI) und einem Dixon-MRT-Protokoll wurde nun in einer kleinen prospektiven Studie versucht, Bildgebungsmarker für die proximale Schädigung des Ischiasnervs und die neurogene Muskelveränderungen im Oberschenkel zu finden.
Kommentar
Die gegenwärtigen klinischen, serologischen und elektrophysiologischen Untersuchungen weisen für die Diagnostik, Progression und Therapieresponse bei der CIDP nur eine begrenzte Sensitivität bzw. Zuverlässigkeit auf. Mittels der hier verwendeten fortgeschrittenen Verfahren DTI und Dixon- MRT ließen sich bei CIDP-Patienten die subklinische proximale Nervenschädigung und die neurogene intramuskuläre Fettanreicherung eindrucksvoll nachweisen. Die Befunde könnten den Neurologen in der Einschätzung des Schweregrades der CIDP unterstützen. Ob sie sich auch als Marker zur Beurteilung des Therapieansprechens eignen, müssen größere Studien an schwerer betroffenen CIDP-Patienten klären.
Lichtenstein T et al.: MRI biomarkers of proximal nerve injury in CIDP. Ann Clin Transl Neurol 2017; 5(1): 19-28