Einbezogen waren sieben prospektive Kohortenstudien, in denen der Zusammenhang zwischen Schlaganfall und dem Konsum von Obst und Gemüse untersucht und das relative Risiko (RR) angegeben worden war. Auswertbar waren die Daten von 90 513 Männern und 141 536 Frauen, bei denen insgesamt 2955 Schlaganfälle aufgetreten waren. Nach Adjustierung auf die etablierten Risikofaktoren reduzierte sich das relative Risiko für einen Schlaganfall mit jeder zusätzlich verzehrten Portion Obst (106 g) pro Tag signifikant um 11% (RR: 0,89) sowie für Obst und Gemüse um 5% (RR 0,95). Für Gemüse allein errechnete sich eine Reduktion von 3% (RR: 0,97), die nicht signifikant war. Dass die Relation zwischen Obst- bzw. Obst/Gemüseverzehr und Schlaganfall-Risiko linear war, lässt auf eine Dosis-Wirkungsbeziehung schließen. Der Präventiveffekt dürfte auf die Mikro- und Makronährstoffe zurückzuführen sein, die Risikofaktoren wie beispielsweise Hochdruck, Dyslipidämie und Diabetes günstig beeinflussen. Möglicherweise ist dieser Verzehr aber auch nur ein Indikator für einen insgesamt gesünderen Lebensstil. (bk)
Metaanalyse zum Schlaganfall-Risiko
Neuro-Depesche 6/2006
Primärprävention durch Obst?
Gepoolte Analysen zeigen einen Zusammenhang zwischen einem vermehrten Verzehr von Obst und Gemüse und Schutz vor koronarer Herzerkrankung. Die Reduktion kardiovaskulärer Risikofaktoren dürfte sich auch auf Schlaganfälle präventiv auswirken. Eine Metaanalyse sollte dies bestätigen oder widerlegen.
Quelle: Dauchet, L: Fruit and vegetable consumption and risk of stroke: a meta-analysis of cohort studies, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 65 (2005), Seiten: 1193-1197