Repräsentative Studie in Deutschland

Neuro-Depesche 3/2022

Prävalenz und Inzidenz der Narkolepsie

Zur Verbreitung der Narkolepsie existieren einige Daten aus Europa. Jetzt wurden Prävalenz und Inzidenz der Narkolepsie sowie die Inanspruchnahme der Patienten von Gesundheitsressourcen in Deutschland untersucht.
Die geschätzte Prävalenz einer Narkolepsie in Europa beträgt 47 pro 100.000 Personen mit einer jährlichen Inzidenz von 0,64 bis 1,37 pro 100.000. Anhand der Auswertung der Forschungsdatenbank InGef, die einen repräsentativen Datensatz von 4 Mio. gesetzlich Versicherten in Deutschland umfasst, lag die geschätzte diagnostische Prävalenz einer Narkolepsie im Jahr 2018 hierzulande bei 17,88 (95 %-KI: 16,45 - 19,40) und die Zwölfmonats- Inzidenz bei 0,79 (0,52 - 1,15) pro 100.000 Personen.
 
Ressourcennutzung
Der Auswertung der Inanspruchnahme an Gesundheitsressourcen der Narkolepsie- Patienten (2014 - 2018) zufolge, befanden sich im Jahr vor der Diagnose 46 % in psycho-/ verhaltenstherapeutischer Behandlung, 61 % waren krankgeschrieben gewesen. Einer von drei Patienten war vor der Narkolepsie-Diagnose (aus einem nicht näher charakterisierten Grund) in ein Krankenhaus eingeliefert worden. HL
Fazit
Die diagnostische Prävalenz einer Narkolepsie in Deutschgland war niedriger als in früheren Berichten, die Inzidenz auf ähnlichem Niveau. Die Patienten zeigten eine beträchtliche Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen, einschließlich Krankenstand und Krankenhausaufenthalt. Dass sich fast die Hälfte der Narkolepsie-Patienten im Jahr vor der Diagnose in einer verhaltenspsychologischen Behandlung befand, deutet auf eine hohe Belastung durch psychiatrische Symptome hin.
Quelle: Kallweit U et al.: Prevalence, incidence, and health care utilization of patients with narcolepsy: a population-representative study. J Clin Sleep Med 2022 [Epub 31. Jan.; doi: 10.5664/jcsm]

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