Bevölkerungsbasierte Fall-Kontrollstudie

Neuro-Depesche 9/2012

Prävalenz der CCSVI bei MS

Die von Zamboni et al. angestoßenen Berichte und Studien, nach denen die Chronische zerebrospinale venöse Insuffizienz (CCSVI) eine MS-Ursache und vor allem ein möglicher Therapieansatz ist, haben große Kontroversen ausgelöst. Nun wurde dazu eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontrollstudie durchgeführt.

Die italienischen Neurologen schlossen in ihre Studie 148 Patienten mit diagnostizierter MS ein. Als Vergleich dienten 20 Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (KIS), 40 mit anderen neurologischen Erkrankungen und 172 gesunde Kontrollpersonen. Primärer Parameter waren die Befunde des transkraniellen Ultraschalls (TCC) und des Echo Color Dopplers (ECD). Eine CCSVI wurde konstatiert, wenn ≥ 2 der 5 venösen hämodynamischen Kriterien (Steno­se, Sta­se oder Reflux des extrakranialen venösen Abflusssystems einschl. Vertebralisvenen und V. jugularis interna) erfüllt waren.

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Fazit
?! Insgesamt bleibt die Häufigkeit einer CCSVI deutlich unter den von Zamboni et al. berichteten Prävalenzen. Aufgrund der Häufung der CCSVI-Befunde bei den MS-Patienten und dabei insbesondere bei den länger und an progredienten MS-Formen Erkrankten kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die CCSVI eher mit dem Fortschreiten der MS und der zunehmenden Behinderung der Patienten in Zusammenhang stehen könnte, als dass sie eine MS verursacht.

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