85 Patienten (65,4 % Frauen) mit schubförmiger MS, die im Durchschnitt seit 4,6 Jahren erkrankt waren (EDSS-Wert 1,9) wurden ausgewertet. In den ersten 24 Monaten wurden sowohl wiederholt die sNfL-Spiegel bestimmt als auch die MRTAufnahmen auf Gadolinium-anreichernde (Gd+) Läsionen kontrolliert. Zum Followup nach zehn Jahren wurde (mittels Free- Surfer-Software) das Ausmaß der Atrophie des Gesamthirns, der grauen Substanz (GM) und der tiefen GM bestimmt. 78 Patienten waren auswertbar.
sNfL und GM-Atrophie
Entgegen der Erwartung war die durchschnittliche Höhe der sNfL-Konzentrationen in den ersten zwei Jahren im Gesamtkollektiv weder mit der MRT-Aktivität noch mit klinischen Befunden zehn Jahre später signifikant assoziiert. Dies war lediglich in der Subgruppe von Patienten der Fall, die in den Frühphasen einer aktiven Entzündung (definiert als aktive oder in den letzten zwei Wochen vorhandene Gd+-Läsionen) höhere durchschnittliche sNfL-Spiegel aufgewiesen hatten: Bei ihnen prognostizierten initial höhere sNfL-Werte zum Zehnjahres-Follow-up ein signifikant niedrigeres Volumen der gesamten GM (β = -0,399, p = 0,040) und der tiefen GM (β = -0,556, p = 0,010) sowie eine niedrigere kortikale Dicke (β = -0,581, p=0,010). Es fanden sich bei ihnen jetzt auch mehr T2-hyperintense Läsionen (β = 0,498, p = 0,018) und eine stärkere Behinderung der dominanten Hand im 9-Hole Peg-Test (D9-HPT) (β = 0,593, p = 0,004).
Keinerlei signifikante Relationen mit den MRT-Parametern fanden sich für erhöhte sNfL-Spiegel während der Phasen, in denen sich die Patienten in Remission befanden. HL