Ausgewertet wurden die Daten des Gesundheits- und Bevölkerungsregisters aller nicht adoptierten Kinder, die vom 1. Jan. 1987 bis zum 31. Dez. 2010 in Schweden geboren wurden, und ihrer Mütter. Am Ende der Nachbeobachtung (31. Dez. 2016) umfasste die Kohorte 532.232 Personen (51,3 %) zwischen sechs und 29, durchschnittlich 17,6 Jahren und ihre 299.768 Mütter.
Unter Kindern, bei denen bei den Müttern innerhalb der ersten 30 Schwangerschaftswochen (SSW) eine Anämie festgestellt wurde, war die Prävalenz einer Autismus- Spektrumsstörung (ASD), ADHS und einer geistigen Behinderung (ID) höher als bei Müttern, bei denen erst danach bzw. gar keine Anämie festgestellt worden war (ASD: 4,9 % vs. 3,8 % bzw. 3,5 %; ADHS: 9,3 % vs. 7,2 % bzw. 7,1 %; ID: 3,1 % vs. je 1,1 %).
Unter Einbeziehung sozioökonomischer, schwangerschaftsbezogener und anderer Faktoren ergab sich für die Gruppe mit mütterlicher Anämie in den ersten 30 Schwangerschaftswochen ein signifikant erhöhtes Risiko für die Diagnose einer ASD (Odds Ratio [OR]: 1,44; 95 %-KI: 1,13 - 1,84), ADHS (OR: 1,37; 95 %-KI: 1,14 - 1,64) und ID (OR: 2,20; 95 %-KI: 1,61 - 3,01).
Die frühe Anämie-Diagnose erhöhte im Übrigen auch die Risiken der Geschwister der ausgewerteten Kinder in ähnlicher Weise: ASD (OR: 2,25) und ID (OR: 2,59).
Unter Berücksichtigung sich gegenseitig ausschließender Diagnose-Gruppen wurde die stärkste Assoziation zwischen früher Anämie und ID (ohne gleichzeitige ASD) beobachtet (OR: 2,72). HL