Bipolare Störung

Neuro-Depesche 1-2/2020

Prädiktoren für das psychosoziale Outcome

Zertifizierte Fortbildung
Bei 30 - 60 % der Erwachsenen mit bipolarer Störung (BD) liegen psychosoziale Beeinträchtigungen vor. Ein internationales Psychiater-Team analysierte jetzt die Daten der Stanley Foundation Bipolar Network (SFBN) auf die verantwortlichen Faktoren.
Die psychosozialen Funktionen im Längsschnitt von 469 Patienten mit Bipolar- Störung. wurden anhand des Scores der Global Assessment of Functioning (GAF) erfasst. Diese wurden mittels eines Mixed effects modelling (MEM) mit Variablen wie Erkrankungsalter, Einkommen und vor allem drei komorbiden psychischen Krankheiten abgeglichen.
Bei sehr großen Variationen zwischen den Altersgruppen wiesen 13,6 % der Bipolar- Patienten dieser Kohorte eine ADHS auf, 40,5 % der Patienten eine Suchterkrankung (SUD) und 45,6 % eine Angststörung (ANX).
Der MEM-Auswertung zufolge sagte keine dieser Begleiterkrankungen niedrigere GAF-Werte im Follow-up voraus. Dies war jedoch mit Signifikanz der Fall für den Wechselwirkungseffekt zwischen ADHS und ANX (p = 0,030). Diese Interaktion war bei den – ohnehin schwerer psychosozial beeinträchtigten – Bipolar- I-Patienten besonders stark. Das Erkrankungsalter war nicht mit den GAFWerten assoziiert (p = 0,095), wohl aber das Einkommen mit einem deutlich günstigeren psychosozialen Outcome bei den Besserverdienenden (p = 0,024). JL


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle: Bennett F et al.: Predictors of psychosocial outcome of bipolar disorder: data from the Stanley … Int J Bipolar Disord 2019; 7(1): 28 [Epub 16. Dez.; doi: 10.1186/ s40345-019-0169-5]

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