Die psychosozialen Funktionen im Längsschnitt von 469 Patienten mit Bipolar- Störung. wurden anhand des Scores der Global Assessment of Functioning (GAF) erfasst. Diese wurden mittels eines Mixed effects modelling (MEM) mit Variablen wie Erkrankungsalter, Einkommen und vor allem drei komorbiden psychischen Krankheiten abgeglichen.
Bei sehr großen Variationen zwischen den Altersgruppen wiesen 13,6 % der Bipolar- Patienten dieser Kohorte eine ADHS auf, 40,5 % der Patienten eine Suchterkrankung (SUD) und 45,6 % eine Angststörung (ANX).
Der MEM-Auswertung zufolge sagte keine dieser Begleiterkrankungen niedrigere GAF-Werte im Follow-up voraus. Dies war jedoch mit Signifikanz der Fall für den Wechselwirkungseffekt zwischen ADHS und ANX (p = 0,030). Diese Interaktion war bei den – ohnehin schwerer psychosozial beeinträchtigten – Bipolar- I-Patienten besonders stark. Das Erkrankungsalter war nicht mit den GAFWerten assoziiert (p = 0,095), wohl aber das Einkommen mit einem deutlich günstigeren psychosozialen Outcome bei den Besserverdienenden (p = 0,024). JL