Fremanezumab zur Prophylaxe der Migräne-

Neuro-Depesche 9/2019

Potenzial für ein besseres Leben der Patienten

Dass der gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) gerichtete Antikörper Fremanezumab das Potenzial hat, das Leben vieler Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne entscheidend zu verbessern, legten jetzt Experten auf einem Teva-Satellitensymposium auf dem 5. EAN-Kongress in Oslo dar. Aktuelle Daten zeigen die Langzeitwirksamkeit von Fremanezumab und das Ansprechen therapieschwieriger Patienten.
Fremanezumab ist der einzige zugelassene CGRP-Antikörper, bei dem die Patienten zwischen einer monatlichen Gabe und einer Quartalsdosis wählen können. In den Phase-III-Studien des HALO-Studienprogramms wurden seine Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit nachgewiesen: Bei einer Nebenwirkungsinzidenz auf Placebo- Niveau reduzierte dieser CGRP-Antikörper bei Patienten mit chronischer Migräne (CM) die Zahl der monatlichen Kopfschmerztage vs. Baseline nach drei Monaten um 4,6 Tage (1 x monatl.) bzw. um 4,3 Tage (Quartalsdosis) (je p < 0,0001 vs. Placebo). Bei Patienten mit episodischer Migräne (EM) betrug dieser Rückgang 3,7 bzw. 3,4 Tage (je p < 0,0001 vs. Placebo).
Die Langzeitwirksamkeit zeigte Prof. Zaza Katsarava, Unna, anhand einer HALOExtensionsstudie auf: Bei den CM-Patienten stieg die Dreimonats-Ansprechrate unter Fremanezumab von 45 % (1 x monatl.) bzw. 41 % (Quartalsdosis) auf 59 % bzw. 54 % zwölf Monate später an. Bei den EM-Patienten kam es im gleichen Sinne zu einer Responder-Zunahme von 51 % bzw. 49 % auf 68 % bzw. 66 %.
Dass auch Patienten, die auf zwei bis vier prophylaktische Behandlungen nicht ausreichend angesprochen hatten, von Fremanezumab profitieren, belegen die Daten der FOCUS-Studie (n = 838). Bei diesen schwer zu behandelnden CM- und EM-Patienten ging die Zahl der monatlichen Migräne- Tage durchschnittlich um etwa vier Tage zurück (Placebo: -0,6 Tage; p < 0,0001). Wie in den Zulassungsstudien auch sprachen die Teilnehmer mit einer signifikanten Reduktion der Kopfschmerztage schon nach vier Wochen (p < 0,0001) schnell an.
Rascher Wirkeintritt, gute Verträglichkeit und lange Applikationsintervalle – Eigenschaften, die die herkömmlichen Prophylaktika gerade nicht besitzen – haben das Potenzial, die Adhärenz der Patienten deutlich zu verbessern. „Die neuen Möglichkeiten der Migräne-Prophylaxe werden“, so Katsarava in Oslo, „das Leben vieler Patienten verändern“. JL
Quelle: Satellitensymposium: „Optimism and opportunities with anti-CGRP biologics in migraine“, 5. Kongress der European Academy of Neurology (EAN), Oslo, 30. Juni 2019.

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