Britische Pädiater untersuchten in einer Kohortenstudie die Häufigkeit und mögliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer posttraumatischen Epilepsie bei Kindern, die nach schwerer Kopfverletzung eine stationäre Rehabilitation durchlaufen hatten. Um Kinder mit Epilepsie als Traumaspätfolge zu identifizieren, wurden die verfügbaren Daten einschließlich der EEG-Aufzeichnungen eines siebenjährigen Zeitraums berücksichtigt. Von 262 in den Jahren 1991 bis 1998 wegen Kopfverletzungen aufgenommenen Kindern wurden 102 stationär rehabilitativ weiter behandelt und zwischen 18 Monaten und mehr als acht Jahren lang nachbeobachtet. Acht Monate bis fünf Jahre nach dem Trauma entwickelte sich bei neun Kindern eine posttraumatische Epilepsie. Drei von ihnen hatten bereits während der ersten posttraumatischen Woche tonisch-klonische Krämpfe erlitten. Nur frühe Krämpfe und - möglicherweise - ein Glasgow-Koma-Scale-Scorewert < 8 - erwiesen sich als spezifische Risikofaktoren für spätere Epilepsien.
Kopfverletzungen bei Kindern
Neuro-Depesche 3/2003
Posttraumatische Epilepsie nach frühem Anfallsgeschehen wahrscheinlicher
Epilepsie gilt als seltene Komplikation traumatischer Hirnverletzungen bei Kindern. Über spezifische Risikofaktoren und die Prävalenz war bislang wenig bekannt.
Quelle: Appleton, RE: Post-traumatic epilepsy in children requiring in patient rehabilitation following head injury, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 72 (2002), Seiten: 669-672