Plötzlicher Kindstod

Neuro-Depesche 12/2002

Postpartale Depression der Mutter - Risiko fürs Baby

In einer britischen Studie wurden die Zusammenhänge zwischen dem Risiko eines plötzliches Kindstodes (Sudden Infant Death Syndrome; SIDS) und einer postpartalen Depression der Mutter überprüft.

Analysiert wurden die prospektiv erhobenen Daten der "Sheffield Child Development Study" von 32 984 Geburten zwischen 1988 und 1993. 15% der Frauen wiesen einen Monat nach der Entbindung deutlich erhöhte EDPS-Werte, wenn auch nicht unbedingt eine klinisch relevante Depression auf. Von den 32 948 Babys starben im ersten Lebensjahr 42 an SIDS. Die Raten von depressiven und nicht depressiven Müttern lagen bei 3,0 und 0,77 SIDS-Fällen pro 1000 Geburten, eine Risikoerhöhung um den Faktor 3,9. Eine Multivarianzanalyse ergab, dass Zigarettenrauchen der Mutter mit einem relativen Risiko (RR) von 7,2 der wichtigste Risikofaktor für SIDS war. Dem folgte mit einem RR von 3,2 ein hoher EPDS-Punktwert sowie das Wohnen in einer sozialschwachen Gegend (RR: 2,33).

Quelle: Sanderson, CA: Is postnatal depression a risk factor for sudden infant death?, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF GENERAL PRACTICE, Ausgabe 52 (2002), Seiten: 636-640

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