Neue Studiendaten

Neuro-Depesche 11/2015

Positive Langzeitstudie zu Piribedil

Die aktuellen Ergebnisse einer Parkinson-Langzeitstudie zu Piribedil (Clarium®; Desitin), dem einzigen Dopaminagonisten mit noradrenerger Wirkung, bestätigen die motorische Wirksamkeit, die vorteilhafte Wirkung auf die Vigilanz und die Besserung psychiatrischer Begleitsymptome. In der prospektiven nicht-interventionellen Beobachtungsstudie PIRLONG-PD über bis zu vier Jahre (n = 170) wurde die Motorik der Patienten trotz Krankheitsprogression über die ersten zwei bis drei Jahre verbessert bzw. sie blieb erhalten. Vor allem neu auf Piribedil eingestellte Patienten konnten ihre Beweglichkeit langfristig bewahren, ihr durchschnittlicher UPDRS-III-Wert stieg bis zum Ende des Beobachtungszeitraums nicht an. Darüber hinaus verringerte sich bei tagesmüden Patienten der durchschnittliche Wert der Epworth Sleepiness Scale (ESS) um mehr als 3 Punkte. Neu eingeKristellte Patienten blieben (im Mittel) von vorneherein vigilant und entwickelten keine übermäßige Tagesmüdigkeit. Bei Patienten mit vorbestehender mittelschwerer bzw. schwerer Depression sank der durchschnittliche Wert des Beck-Depressions-Inventars (BDI) unter Piribedil um knapp 80% (von 23 auf 6 Punkte) bzw. um 37% (von 35 auf 22 Punkte). Begleitet wurde dies von einem diskreten, aber nachhaltigen Anstieg der Lebensqualität (um einen Punkt auf einer siebenstufigen Analogskala). Somit bietet sich Piribedil (150 bis 250 mg/d) nicht nur für die Neueinstellung an, sondern auch für die Umstellung von Parkinson-Patienten, die unter Tagesmüdigkeit oder depressiven Verstimmungen leiden.

ICD-Codes: G20

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