Pharma NEU

Neuro-Depesche 5-6/2021

Ponesimod jetzt zugelassen

Am 25. Mai 2021 hat die EMA Ponesimod (Ponvory®, Janssen) zur Behandlung Erwachsener mit aktiver schubförmiger MS (RMS) zugelassen. Der selektive Sphingosin- 1-Phosphat-Rezeptor-1(S1P1)-Modulator hat sich in der Phase-III-Studie OPTIMUM mit mehr als 1.100 Patienten über 108 Wochen als wirksam, verträglich und sicher erwiesen. In der jeweils einmal täglichen oralen Therapie war Ponesimod (20 mg/d) im direkten Vergleich signifikant wirksamer in der Reduzierung von Schüben und der Anzahl aktiver MRT-Läsionen im Gehirn als Teriflunomid (14 mg/d). Wie das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) vermeldet, ist im Gegensatz zu anderen S1P-Rezeptor- Modulatoren ein generelles Monitoring nach der Erstdosis nicht vorgeschrieben. Lediglich Patienten mit bestimmten kardialen Vorerkrankungen sollen danach 4 h überwacht werden. Medikamenteninteraktionen bestehen mit starken CYP3A4- bzw. UGT1A1-Induktoren. Eine Testung auf Metabolisierungspolymorphismen ist nicht notwendig. Bei einer Halbwertszeit von 33 h und einer Auswaschzeit von etwa einer Woche ist der Einfluss von Ponesimod auf das Immunsystem schnell reversibel. Theoretisch ist damit innerhalb von nur einer Woche eine Normalisierung der Lymphozytenzahl möglich. Dies bietet eine zusätzliche Flexibilität im Behandlungsmanagement, was z. B. bei anstehenden Impfungen, schweren Infektionen oder der Familienplanung eine wichtige Rolle spielen kann. Infektionen der oberen Luftwege (Nasen-Rachen- Raum), erhöhte Leberenzymwerte und Bluthochdruck gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen, ferner Harnwegsinfekte und Dyspnoe, so das KKNMS. Die Nebenwirkungsraten entsprechen letztlich überwiegend Klasseneffekten innerhalb der S1P-Modulatoren.

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